...die Sprengung

Quelle: Medienzentrum Kreis Euskirchen / Bergbaumuseum Mechernich


Durch die Stilllegung des Bergbaubetriebs in Mechernich am 31.12.1957 war auch das Schicksal des langen Emils, einst längster Schornstein Europas, besiegelt.

Am 24.10.1961 erschien ein 25 Mann starker Pionierzug des Bundesgrenzschutzes, mit der Aufgabe die beiden Schornsteine „langer Emil“ und „kurzer Carl“ zur Sprengung vorzubereiten.

Man errichtete Gerüste, von denen aus die Pioniere 1,50 Meter tiefe Löcher in die Ziegelsteine bohrten.

Nach den Berechnungen sollte der lange Emil mit elf Kilogramm Trinitrotoluol (TNT) oberhalb des Sockels „gefällt werden“. Die Fallrichtung war so geplant, dass der Schornstein auf die 120 Meter langen Abgasschächte, niedergehen sollte.


Die Ziegelwandung des "Langen Emil" ist am Fuß zwei Meter dick. Sie verjüngt sich nach oben bis auf fünfundzwanzig Zentimeter Stärke.


Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, sollte die Sprengung dann am 27.10.1961 durchgeführt werden.


Nach dem „Countdown“ zündete der Sprengmeister die Ladungen und außer einem lauten Knall geschah……NICHTS!


Dem „Langen Emil“ sah man von der Sprengung außer einem fast höhnischen Rauchwölkchen nicht an.

Da die Zeitungen von diesem misslungenen Versuch berichteten, wollten es die Pioniere nun wissen und brachten eine neue Ladung TNT ein, diesmal jedoch nicht 11 Kg, sondern 110 Kg!

Diese Sprengung war dann auch erfolgreich, allerdings wieder anders als geplant. Der lange Emil fiel nicht in Fallrichtung auf die Abgasschächte, sondern wurde einfach pulverisiert.