Bahnunterführugen

Quelle: Mechernich.de | pp/Agentur ProfiPress (05.04.2012)

Strempt vor „Wiedervereinigung“

Stadtingeneur Karl Hansen (l.) und Ortsvorsteher Wulf-Dietrich Simon mit Plan Baubeginn ist Osterdienstag: Neue Poststraße bindet beide durch die Bahnlinie Köln-Trier-Saarbrücken getrennten Teile des Ortes an – Beseitigung zweier schienengleicher Bahnübergänge für 5,4 Millionen Euro – Vollsperrung vom 10. bis 23. April, Verkehrsbehinderungen bis Jahresende – Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick: „Ein Stück mehr Lebensqualität für Strempt“


Die Fußgänger- und Radfahrerunterführung der Eisenbahnlinie Köln-Trier-Saarbrücken in der Ortsmitte Strempt ist im Bau, das Brückenbauwerk der Straßenunterführung in Höhe Haus Rath ist seit einem halben Jahr fertig. Damit die Verbindung der beiden durch die Bahnlinie getrennten Hälften von Strempt auch funktioniert, muss jetzt noch die dazu gehörende Straße gebaut werden.


Am Osterdienstag rücken die Bagger an. Bis einschließlich Jahresende erstellt die Bauunternehmung Backes im Auftrag der Stadt Mechernich die Anbindung der Ortslage Strempt dies- und jenseits der Bahnlinie. Dazu muss zunächst für Kanalbauarbeiten die Kreisstraße 81 in Höhe „Am Heiligenhäuschen“ bis zum 23. April voll gesperrt werden. Die Umleitung über die Bundesstraßen 477 und 266 wird ausgeschildert.


Neben der Poststraße werden zunächst parallel ein Wirtschaftsweg zwischen K 81 und Friedhof als Behelfszubringer und ein Rückhaltebecken für die Kanalisation am Heiligenhäuschen gebaut. Erst danach beginnen die Verlegung eines neuen Oberflächen- und Schmutzwasserkanals sowie der eigentliche Straßenneubau zwischen Ortslage und Heiligenhäuschen.


Die Maßnahme ist mit 800 000 Euro veranschlagt und Teil jenes Gesamtpakets zur Beseitigung beider schienengleicher Bahnübergänge in Strempt, das Bund, Bahn und Stadt für insgesamt 5,4 Millionen Euro geschnürt haben. „Dadurch erhält der Ort Strempt ein Stück Lebensqualität zurück“, sagte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick zu dieser Baumaßnahme.


Den berühmten Ersten Spatenstich taten (mit Spaten von links) Norbert Backes, Johannes Greve und Wulf-Dietrich Simon gemeinsam. Mit dabei waren (von rechts) Stadtingenieur Karl Hansen, Jürgen Winand und Georg Lenzen von der Stadtverwaltung Mechernich sowie Siegfried Kees und Harry Schwarz von der Stadtkyller Backes-Bau GmbH. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPressBeseitigt werden die innerörtlichen Bahnübergänge Poststraße und Eintrachtstraße, wobei das neue Brückenbauwerk in Höhe Haus Rath für sämtlichen Straßenverkehr passierbar ist, die Unterführung an der Eintrachtstraße aber behindertengerecht für Fußgänger, Rollstuhl- und Fahrradfahrer.


Zum ersten Spatenstich am Straßenneubau zwischen beiden Bahnseiten Strempts und der K 81 am Heiligenhäuschen trafen sich vor Ostern sämtliche am Bau beteiligte Parteien, darunter auch der Strempter Ortsvorsteher und Mechernicher Ratsherr Wulf-Dietrich Simon, der mit zu den politischen Vätern der 5,4 Millionen Euro teuren Baumaßnahme gehört. „Darauf haben wir 15 Jahre hingearbeitet“, sagte Simon dem Mechernicher „Bürgerbrief“.


Die Stadt wurde von dem scheidenden Tiefbau-Ingenieur Karl Hansen, dem für Straßenbaumaßnahmen zuständigen Georg Lenzen und dem für Straßensperrungen und Ordnungswesen verantwortlichen Jürgen Winand vertreten.


Norbert Backes, Siegfried Kees und Harry Schwarz vertraten die Stadtkyller Firma Backes-Bau GmbH, Diplom-Ingenieur Johannes Greve das planende Büro Schmidt aus Lennestadt, das auch die Bauleitung der Stadt Mechernich für die jetzt anlaufende Neubaumaßnahme „Poststraße“ innehat.


Die neue Poststraße wird im Endstadium an einem Kreisverkehr ansetzen, der den heutigen Abzweig K 81/Strempt ersetzt, aber vom Kreis Euskirchen erst zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden soll.


Von dort führt die neue Stadtstraße bis zur Höhe der Eisenbahnunterführung Haus Rath, wo sie sich gabelt. Eine Trasse führt auf der bereits existierenden Poststraße in die Ortslage Strempt hinein, und zwar auf der Seite, auf der die Pfarrkirche St. Rochus steht. Der andere Zweig führt unter der Bahnlinie hindurch auf die Bleibergseite des Ortes Strempt.


Johannes Greve gab die Gesamtausbaulänge mit 520 Metern an, davon 345 Meter für die neue Poststraße, 105 Meter für den parallel laufenden neuen Wirtschaftsweg, der während der laufenden Baumaßnahme als Behelfs-Zubringer genutzt werden soll, und 70 Meter für die neue Zuwegung unter der Bahn hindurch in Richtung Haus Rath. Die Regelfahrbahnberiete beträgt sechs Meter, die des Gehwegs 1,5 Meter, die der Parkbereiche zwei Meter.


Da die neue Poststraße auf das Niveau der Bahnunterführung tiefer gelegt wird, müssen knapp 12 000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Im Zuge der Baumaßnahme werden 635 Meter neue Kanäle zwischen Ortslage und neuem Überlaufbecken am Heiligenhäuschen verlegt.


Die Kosten der Gesamtbaumaßnahme nach Eisenbahnkreuzungsgesetz in Höhe von 5,4 Millionen teilen sich Bahn, Bund und Stadt zu je einem Drittel, wobei der städtische Mechernicher Anteil von 1,8 Millionen zu 70 Prozent vom Land NRW übernommen wird.


Jürgen Winand und Georg Lenzen von der Stadtverwaltung Mechernich bitten die Autofahrer um Nachsicht und Geduld während der Vollsperrung der K 81 vom 10. bis 23. April und um vorsichtige Fahrweise während der Benutzung des provisorischen Zubringers ab Dienstag, 24. April, bis Jahresende.




Köllner Stadt Anzeiger | von Günter Hochgürtel | 20.09.2013

Einweihung in Mechernich-Strempt: Brücken statt Schranken

– Quelle: http://www.ksta.de/4534500 ©2017


Die Fußgängerunterführung verbindet den alten Teil Strempts mit den neuen Wohngebieten, die Ende des letzten Jahrtausends entstanden.


Foto: Hochgürtel

– Quelle: http://www.ksta.de/4534500 ©2017









Mechernich-Strempt -

Das Werk ist eigentlich schon seit fast zwei Jahren vollendet. Aber die beiden Bahnunterführungen im Mechernicher Ortsteil Strempt waren für die Dorfbevölkerung von so großer Bedeutung, dass Ortsvorsteher Wulf-Dietrich Simon und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sie noch offiziell einweihen wollten.

Viele Bürger hatten sich dazu am Freitag eingefunden. 5,4 Millionen Euro hat das Projekt verschlungen. Viel Geld für einen kleinen Ort wie Strempt mit seinen 930 Einwohnern. Aber wie Schick betonte, sind auf diese Weise der historische Ortskern der früheren Bergbausiedlung und die Ende des letzten Jahrtausends entstandenen neuen Wohngebiete merklich zusammengewachsen.

Musikverein spielte

Zunächst hatte man sich in der Dorfgaststätte getroffen, um gemeinsam zur Fußgängerunterführung zu marschieren. Dort spielte der Musikverein St. Barbara Strempt, ehe man sich kollektiv ein paar hundert Meter weiter zur zweiten Unterführung begab, wo der Bürgermeister gemeinsam mit Simon (UWV) und Elisabeth Henk (CDU) ein blaues Band durchschnitt, um die Einweihung ein bisschen offiziell zu machen.

Schick erinnerte noch einmal daran, dass es vom ersten Antrag bis zur Vollendung immerhin 20 Jahre gedauert habe. „Für Bahnverhältnisse ging das richtig flott“, scherzte der Bürgermeister. Durch die Unterführungen wurden drei Bahnübergänge überflüssig.

Etliche Unfälle

Ortsvorsteher Simon erwähnte in seinem Rückblick, dass die Probleme für die Strempter 1986 begonnen hatten, als die Schrankenwärterhäuschen ausgedient hatten und automatische Halbschranken eingebaut wurden. „Die Dinger haben zeitweise überhaupt nicht funktioniert“, so Simon. Es gab auch etliche Unfälle an den Schranken, einige sogar mit tödlichem Ausgang.

Die Anwohner mussten während der heißen Bauphase an der Bahnlinie 2011 und später bei den Straßenbauarbeiten etliche Einschränkungen hinnehmen.

– Quelle: http://www.ksta.de/4534500 ©2017




Wochenspiegel | von Michael Nielen | 25.09.2013

"Bahn frei" in Strempt

Mechernich. Viele Strempter Bürger und der Musikverein St. Barbara waren auf den Beinen, um gemeinsam mit Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Ortsvorsteher Wulf-Dietrich Simon und allen am Bau Beteiligten die beiden Brückenbauwerke mit den Unterführungen für Fußgänger und Radfahrer, die nun die Bahnübergänge im Ort ersetzen, einzuweihen. "Dass so viele Bürger da sind, zeigt, dass die Maßnahme von allen mitgetragen wurde", sagte der Bürgermeister.



Das ist nur zu verständlich, denn bis die langersehnte Baumaßnahme realisiert wurde, wurden die Strempter auf eine zwei Jahrzehnte lange Geduldsprobe gestellt. "Das ist für Baumaßnahmen der Bahn eine kurze Zeit", kommentierte Schick nicht ohne Ironie die Entstehungsgeschichte, in der sich die zweijährige Bauzeit fast schon als Klacks ausnimmt. 1991 seien es Ortsvorsteher Simon und die damalige CDU-Ratsfrau Elisabeth Henk gewesen, die erste Ideen dazu eingebracht hätten. "Hier war man sich einig", erinnerte Schick an die schnelle Genehmigung durch den Stadtrat, der 2001 das Planfeststellungsverfahren folgte. Grund genug für das Anliegen gab es. Simon: "Viele Unfälle und Beinah-Unfälle haben zur Einsicht bei der Bahn geführt." "Für uns ging es dann aber erst mit der Bürgerversammlung am 14. März 2011 los", erinnerte er sich.

Millionen-Projekt

"Proppenvoll", so der Ortsvorsteher, sei an diesem Tag das Bürgerhaus gewesen, als die Anwohner über das 5,4-Millionen-Euro-Projekt informiert wurden. "Ein Problem war immer die Trennung des Neubaugebietes vom gewachsenen, historischen Ortskern", so Schick weiter. Nun aber habe sich das vom Bergbau geprägte Dorf zum attraktiven Wohnort entwickelt. Die "gute halbe Million" Euro aus dem Stadtsäckel sei gut investiertes Geld. Was jetzt noch fehle, sei ein Bahnhaltepunkt, ergänzte der Bürgermeister und fügte mit einem Schmunzeln an: "Man wird ja noch träumen können." Mit 5,4 Millionen Euro kostete die Beseitigung der beiden Bahnübergänge in Strempt und der Neubau der Brücken in der Poststraße und in der Eintrachtstraße ein Drittel dessen, was der Mechernicher Bahnbergdurchstich verschlingen wird. Das millimetergenaue Verschieben der 1.200 Tonnen schweren Brücke, das vor zwei Jahren vor den Augen zahlreicher Schaulustiger und mit Hilfe von hydraulischen Pressen stattfand, sei die Generalprobe für den Mechernicher Tunnel gewesen, so Schick.

- Quelle: http://www.wochenspiegellive.d…hn-frei-in-strempt-15083/


Zusammengetragen von Holger Lübeck